Interview einer unserer Aupairs in Spanien

Leider können wir im Moment keine weiteren Bewerbungen annehmen. Unter www.agenciasaupairaepa.es finde Sie eine Liste weiterer Au Pair Agenturen in Spanien, die Ihnen gerne weiterhelfen werden.

Woher kommst du und wie alt bist du?

Ich komme aus Deutschland und bin 19 Jahre alt.

Warum wolltest du als Aupair nach Spanien kommen und nicht mit einem anderem Programmtyp?

Mein ganzes Leben gefiel mir die Idee in einem anderen Land zu leben und dessen Sprache zu erlernen. Mir war klar, dass ich eine Verbindung mit einer Familie aus diesem Land haben wollte, um die Kultur und die Traditionen von innen heraus kennenzulernen. Dazu muss ich hinzufügen, dass es mir sehr viel Spaß macht, mich um Kinder zu kümmern und Zeit mit ihnen zu verbringen. Aus diesen Gründen habe ich das Aupair-Programm  für mich ausgesucht. Ich könnte durch eine Familie die Kultur und die Sprache kennenlernen und würde einen internationalen Austausch wahrnehmen: Ich zeige dem Kind, auf das ich aufpassen würde,  Traditionen aus meinem Land und umgekehrt lerne ich die spanische Kultur kennen. Darum war die Option, als Aupair ins Ausland zu gehen, das, was mir am besten entsprach, wegen dem bereits genannten, und dem wöchentlichen Taschengeld für meine Hilfe in der Familie. Außerdem habe ich viel Freizeit, um andere Dinge zu machen.

Was bietet das Aupair-Programm für dich, was andere Programme nicht bieten?

Ein bisschen das, was ich bereits genannt habe. Du fängst dein Abenteuer nicht alleine an, du kommst in dem Land an, wo dich bereits eine Familie erwartet mit ihrem Haus, deinem Zimmer oder einem kleinen Apartment. Du isst mit ihnen zu Abend, manchmal frühstückt ihr zusammen oder verbringt ein Wochenende gemeinsam. Für immer hast du eine Beziehung, eine zweite Familie in einem anderen Land … mit den Kindern sammelst du viele Erfahrungen und wenn ihr euch gut versteht, ist es einfach traumhaft.
Jedoch sollte das jeder für sich selber entscheiden, welches Programm am besten zu einem passt. Manche ziehen ein Freiwilliges soziales Jahr vor, andere Work & Travel …, was andere Programme sind, dennoch wunderschön.

Warum hast du dich dazu entschieden mit einer Agentur hierher zu kommen und nicht mit einem Onlineportal?

Ich hatte nie im Kopf über ein Onlineportal zu kommen, ich weiß nicht genau warum. Ein bisschen habe ich geschaut aber … mit einer Agentur gibt es mehr Sicherheit, eine Einverständniserklärung  und alles ist gut organisiert und geregelt. Du erhältst E-Mails und Angebote von Familien, die sich für dich interessieren, was wie ein Informationsaustausch ist, denn sie haben deine Bewerbung und du schaust dir die Bewerbungen von den Familien an und kannst dir so sehr gut eine Familie aussuchen und weißt ganz genau, was für Vorstellungen sie haben (Arbeitsstunden, Arbeit im Haushalt und mit den Kindern, Urlaub, du siehst Fotos von dem Haus und der Familie, …), es ist eine bequeme und sichere Suche. Du hast außerdem die Sicherheit, dass die Familie dir immer dein wöchentliches Taschengeld geben wird und du nur das machen musst, was auch vorher vereinbart wurde und wenn die Familie  möchte, dass du sie verlässt, dann gibt es eine Kündigungsfrist von zwei Wochen. Es passiert nicht, dass du ins Haus einziehst und direkt wieder gehen musst. Andersrum, wenn du die Familie wechseln möchtest, aus irgendeinem Grund, dann organisiert dir die Agentur den Wechsel und auch sonst geben sie dir Tipps, wenn du Zweifel oder Probleme hast.

Warum wolltest du nach Spanien kommen?

Vor drei Jahren habe ich bei einem Schüleraustausch in Spanien (Aguadulce, Almería) teilgenommen. Dort lernte ich meine Austauschschülerin und heutige gute Freundin kennen. Dadurch hat sich das Feuer entzündet, mein Spanisch zu verbessern und ich habe Spanien mit all seinen Traditionen und seiner Kultur kennen und lieben gelernt … die Leute sind sehr offen und viel draußen auf der Straße. So haben wir uns immer gegenseitig besucht  und ich habe letztendlich aus all diesen Gründen, Spanien als das Land für mein Jahr als AuPair ausgesucht.

Wann hast du mit deinem AuPair-Aufenthalt begonnen und bis wann bleibst du? 

Ende August bin ich von zu Hause weg und habe zuerst meine Freundin in Almeria besucht und um den 31.August bin ich dann zu meiner Gastfamilie ins Strandhaus gefahren und danach nach Sevilla. Und zurück nach Deutschland fliege ich Ende Mai, so dass ich dann 9 Monate bei meiner spanischen Familie war.

Was gefällt dir am meisten an dem AuPair-Sein und was am wenigsten?

Es ist schwierig zu sagen, was mir am meisten gefällt … weil es gibt einfach zu viel, was mir gefällt und es gibt nicht eine Sache, die mir mehr gefällt als eine andere. Ich mag es in einer Familie zu leben und mit der Kleinen zu spielen, … und zu sehen, wie sie sich jeden Tag entwickelt. Außerdem gefällt es mir, ein Wochenende mit der Familie zu verbringen und zu sehen wie sie leben.  Ich lerne sehr viel Neues, wenn ich die Aktivitäten von anderen Familien sehe, die manchmal ähnlich oder auch sehr unterschiedlich zu denen in meinem Land sind. Ich weiß nicht genau, es ist einfach schwierig zu beschreiben. Etwas, was mir auch gefällt, ist, viele neue Leute  aus anderen Ländern kennenzulernen, beispielsweise AuPairs, die die selben Erfahrungen wie du sammeln und deine Situation nachvollziehen können.
Was mir nicht gefällt, hm … keine Ahnung. Ich kann es wirklich nicht sagen. Manchmal hast du schlechte Tage und manchmal gute und manchmal keine Lust irgendetwas zu machen, aber das sind nur momentane Zustände und halten nicht lange Zeit an.

Wie war deine Ankunft in Spanien und in deine Familie?

Also, ich hatte vorher ja schon meine Freundin in Almería besucht und danach war ich alleine mit der Familie ein paar Tage am Strand. Meine Ankunft war sehr schön … sie haben mich in der Busstation mit einem Plakat empfangen, auf dem geschrieben stand: Herzlich Willkommen! und mein Name. Außerdem haben sie mir auf mein Bett ein kleines Geschenk gelegt und mich einfach mit einem Lächeln im Gesicht empfangen. Mein Gastkind war ein wenig nervös, genau so wie ich. Später gingen wir zu viert Abendessen. Seit dem ersten Moment habe ich mich sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt.

Wie waren die Anfänge als Aupair? Hast du deine Familie viel vermisst? Hast du familiären Besuch bekommen?

Vorher war ich noch nie solange Zeit von zu Hause weg. Es ist fast ein ganzes Jahr weg aus Deutschland, nicht vergleichbar mit ein paar Wochen Urlaub. Dieses Mal mit dem Wissen, das es für solange Zeit sein würde, war mein Gefühl irgendwie ein anderes. Natürlich habe ich meine Familie und meine Freunde vermisst, aber ich denke das ist normal.  Am Anfang war ich an fast nichts gewöhnt, nicht an mein Zimmer, die Familie, die Stadt, an einfach fast gar nichts. Doch Schritt für Schritt wurde es immer besser … die Familie besser kennenlernen, Freunde finden, zur Sprachschule gehen und es entwickelt sich ein Alltag. Sobald du einen täglichen Rhythmus hast, ist alles besser, am Anfang ist es eben ein wenig schwierig.  Aber es ist nicht so, dass du jeden Tag weinst … Ich war glücklich, nur muss man sich eben erstmal an vieles gewöhnen und dafür braucht man seine Zeit. Deutschland und Spanien sind nicht so weit voneinander entfernt, so dass mich meine Schwester, mein Freund, eine Freundin besucht haben und bald kommen auch meine Eltern und mein Bruder nach Sevilla. Das gefällt mir sehr, weil ich ihnen allen zeigen kann, wo ich lebe und was ich mache …und ich bin über Weihnachten auch nach Deutschland geflogen.

Kümmerst du dich um ein Mädchen? Was machst du mit ihr? Was sind deine Verpflichtungen?

Ich kümmere mich um ein fünfjähriges Mädchen, die ich manchmal von der Schule abhole, für sie die „merienda“ vorbereite, zum Spielplatz bringe oder zu ihren Freizeitaktivitäten, z. Bsp. ins Schwimmbad. Danach spiele ich mit ihr zu Hause, das was ihr gefällt (Lehrer, Puppen, puzzlen, basteln, Memorie, turnen, …). Danach essen wir alle gemeinsam zu Abend oder manchmal bereite ich ihr auch das Abendessen vor, wenn die Eltern ausgehen. Ganz selten bringe ich sie ins Bett … Und was ich auch mache, ist im Haushalt zu helfen, d.h. zu bügeln, Wäsche aufzuhängen, … grundlegende Dinge eben.

Was machst du noch so in Sevilla außer AuPair  sein?

Morgens gehe ich meistens zur Sprachschule, mache viel Sport, einen Freiwilligendienst im Altenheim und treffe mich mit meinen Freunden.  Ich arbeite nachmittags, so dass ich morgens frei habe und für die Wochenenden organisieren wir meistens  Reisen oder Ausflüge.

Wo bist du schon hingereist und wo möchtest du noch hin?

Ich war mit ein paar Freunden in Salamanca und Madrid. Außerdem war ich in Jerez, was ein wenig näher ist, in Cádiz und Córdoba. Zudem an manchen Wochenenden ging es mit der Familie  in kleinere Dörfern an den Strand oder aufs Land. Das vergangene Wochenende war ich für drei Tage in Lissabon mit meiner Sprachschule. Bald fahre ich nach Marokko und bevor ich wieder nach Deutschland fliege, würde ich noch gerne nach Granada und Málaga reisen.

Was ist dein Lieblingsteil von Spanien?

Hm … das ist schwierig zu sagen, da ich fast nur Andalusien kenne. Für ein paar Tage war ich in Madrid und Salamanca, aber … ich weiß es wirklich nicht, aber ich glaube, dass die Leute in Andalusien im Allgemeinen offener sind und mehr Zeit draußen auf der Straße verbringen …, wohl weil öfters die Sonne scheint. Das ist mein Eindruck … und ich denke, dass das Leben hier ein wenig ruhiger ist. Wie gesagt, die anderen Regionen Spaniens kenne ich nicht, ich kenne Andalusien und das gefällt mir sehr.

Was wirst du vermissen, wenn du nach Deutschland  zurückfährst?

Viel. Das Leben hier ist ganz anders als das in Deutschland und ich weiß, dass ich es vermissen werde in einer großen Stadt zu leben. Denn in Deutschland wohne ich in einem kleinen Dorf, was mir auch sehr gefällt, doch manchmal hat so eine Großstadt auch ihre Vorteile. Die Familie und das Mädchen werde ich natürlich auch sehr vermissen … ich habe viel Zeit mit ihnen verbracht und mit ihnen zusammen gelebt und es ist schon komisch zu wissen, dass man dann irgendwann nicht mehr aktiv miterlebt, was sie so beschäftigt und wie mein Mädchen sich 

entwickelt … Außerdem werde ich meine Freunde, die ich hier gewonnen habe auch sehr vermissen, sie nicht mehr regelmäßig zu sehen wird mir fehlen. Und das Wetter natürlich auch, denn hier scheint viel mehr die Sonne und es ist viel wärmer.  In Deutschland regnet es viel und die Temperaturen sind viel niedriger. Zudem, wenn du wieder zu Hause bist, sagst du nicht jedes Wochenende „Komm wir fahren mal in eine andere Stadt“ oder auch einfach nur einen Ausflug. Man reist einfach nicht so viel wie jetzt. Deshalb glaube ich, dass ich das Umherreisen auch missen werde.

Was ist deine Lieblingserinnerung bisher?

Irgendwie die Erfahrung im Ganzen … mit der Familie zu sein und die Möglichkeit zu haben, andere Leute kennenzulernen. Es gibt keinen speziellen Moment, der mir am meisten in Erinnerung geblieben ist, eben alles zusammen.

Welche Tipps hast du für die Personen, die darüber nachdenken AuPair zu werden?

Sie sollten sich im Klaren darüber sein, was es ist, was sie wollen. Dass sie darüber nachdenken, wo sie wohnen wollen, ob es ihnen wichtig ist, am Strand zu leben, ob sie ein oder zwei Kinder bevorzugen oder auf nicht mehr als drei Kinder aufpassen wollen. Du wirst viel Zeit mit der Familie verbringen und wenn du dir schon von Anfang an nicht vorstellen kannst, auf vier Kinder aufzupassen und in einem kleinen Dorf zu wohnen, dann mach es besser nicht.  Es ist also von Vorteil zu wissen, was man will, auch wenn man sich nichtsdestotrotz nicht darauf versteifen sollte. Denn bei dem Gespräch mit der Familie können sich nochmal neue Wege eröffnen, die dir vorher nicht bewusst waren und so deine Meinung vielleicht ein wenig verändern.

Welche Tipps hast du für die neuen AuPairs?

Eine Sprachschule besuchen, außer das Spanischniveau ist schon sehr hoch. Dort lernt man viele neue Leute kennen und findet Anschluss und die kulturellen Angebote bieten einem oft die Möglichkeit, in eine andere Stadt zu reisen. Außerdem sollte man sich andere Freizeitbeschäftigungen suchen, denn um Freunde zu finden, muss man sich ein wenig öffnen und nicht nur alleine bleiben, sondern auch rausgehen und nicht nur von der Familie abhängig sein. Auch, wenn deine Familie sehr sympathisch ist, ist es notwendig, dass du Zeit für dich hast, um  verschiedene Sachen zu tun, um dich zu entwickeln und mit den Leuten in deinem Alter in Kontakt zu sein, um auch einfach mal nur zu reden.

Empfiehlst du anderen Jugendlichen es als AuPair nach Spanien zu kommen?

Jaaaaa, auf jeden Fall! Für mich ist es eine unvergessliche Erfahrung!

 

Interview von Madlen (Deutschland), die zur Zeit AuPair in Spanien ist durch Allie, amerikanische Studentin, die momentan ein Praktikum in unserer Agentur macht.